FSV OPTIK RATHENOW

Brandenburgischer Landespokalsieger 2013, 2014. Oberligameister 2015, 2018

OBERLIGA

WEIT UNTER WERT GESCHLAGEN

Optik kassiert bei der RSV Eintracht in Stahnsdorf eine unnötige 0:3-Niederlage.

"Das war einfach zu einfach". So fasste Ingo Kahlisch das Spiel des FSV Optik in Stahnsdorf zusammen. Obwohl am Ende ein 3:0 für die Gastgeber auf der Anzeigetafel stand, war die Niederlage unnötig.

So jung war die Startelf lange nicht. Da Jerome Leroy zunächst auf der Bank saß und außerdem Kimby Januario für Abdulkadir Beyazit in die Anfangsformation rückte, gab es bei Optiks erster Elf keinen, der aus dem U23-Alter rausgewachsen war. Das war aber nicht zu merken.

Eine zahlenmäßig starke und konzentriert arbeitende Defensive. Wenn diese taktische Vorgabe von beiden Teams praktiziert wird, kommt genau das heraus, was die 131 Zuschauer auf dem Sportplatz in Stahnsdorf eine Halbzeit lang zu sehen bekamen. Die Fans hätten von der 1. bis zur 19., und ab der 21. Minute getrost am Grill stehen bleiben können.

Denn die beiden aufregenden Szenen gab es innerhalb von Sekunden. Nach einer RSV-Ecke kam es aus dem Gewühl zum Kopfball, den ein eigener Mitspieler vor der Linie aufhielt. Im unmittelbaren Gegenzug war Max Bell Bell am weit aus dem Tor geeilten Konstantin Lehmann vorbei, wurde dabei aber so weit nach außen abgedrängt, dass er nicht mehr zum zielgenauen Abschluss kam.

Nach dem Wechsel gingen beide etwas mehr Risiko. Zunächst die Gastgeber, beim Kopfball von Florian Matthäs reagierte Simeon Hawwary stark. Nach gut einer Stunde lief der gerade eingewechselte Phillip Vogel einen Konter, verstolperte aber.

Dann schienen einigen der Regionalen die Beine schwer zu werden. Optik kam häufiger und gefährlicher vor den gegnerischen Kasten. Max Bell Bell zog freistehend drüber. Noch klarer war die Gelegenheit für Jonas Borkowski, der komplett ungedeckt den gegnerischen Keeper anköpfte.

Das Doofe an den typischen Phrasenschweinsprüchen ist, dass sie manchmal stimmen. In diesem Fall ging es um das Berüchtigte "Wenn du vorne deine Chancen nicht nutzt...". Ecke RSV und am langen Pfosten stieg Saheed Mustapha am höchsten und vollendete per Kopf zum 1:0 für die Gastegeber.

Logisch, Rathenow öffnete die Deckung, verlor aber nicht durch einen Konter. Der brachte lediglich weit in der Nachspielzeit den dritten Treffer. Schuld an den sechs Zusatzminuten war das 2:0. Eine viel zu kurz geratene Kopfballrückgabe nutzte Luca Krüsemann zum 2:0. Dabei stieß er nach seinem Heber arg mit Simeon Hawwary zusammen. Der Torhüter musste minutenlang behandelt werden, wenigstens eine Verletzung blieb Rathenow erspart.

Nun muss sich die Mannschaft schnell wieder fangen. Ein Fehler wie vor dem zweiten Tor soll nicht, kann einem jungen Spieler aber wohl einmal passieren. Wichtig ist, daraus zu lernen und es beim nächsten Mal besser zu machen, dann sollte Samstag gegen den Rostocker FC durchaus etwas möglich sein. 75 Minuten lang hat Optik gezeigt, was mit der jungen Truppe geht. So sahen es offensichtlich auch die mitgereisten Anhänger, statt Unmutsbekundungen gab es nach dem Abpfiff aufmunternde Worte.

Und da es in den letzten Wochen oft Kritik gab, sei auch dies noch erwähnt, Rathenows Trainer gratulierte nach dem Spiel dem Schiedsrichtertrio um John Bartsch aus Zwickau zu einer, so wörtlich "sehr guten Leistung".

Ingo Kahlisch: "Wir sind natürlich maßlos enttäuscht. Die Niederlage war unnötig. Wir haben vor dem 1:0 zwei klare Chancen, die machen wir nicht und wurden dann bestraft. Danach verfallen wir wieder in alte Muster. Die Jungs haben es ja im Großen und Ganzen ordentlich gemacht. Aber wenn du auswärts punkten willst, musst du auch mal ein Tor schießen, das haben wir heute leider versäumt. Wir machen hinten zu einfache Fehler, müssen einfach cleverer spielen. Aber heute standen auch wieder viele sehr junge Spieler auf dem Platz, da müssen wir uns jetzt ganz vernünftig unterhalten.

Bilder vom Spiel

Optik: Hawwary - Akinsete (46. Tobola), Bateman, Reichenbach, Njie - Xhaka, Bayer - Bell Bell (82. S. Neal), Zghal (64. Leroy), Kabuya (G/64. Borkowski) - Januario (64. Beyazit/G)

Tore:
1:0 Saheed Musthapa (76.)
2:0 Luca Krüsemann (86.)
3:0 Cedric Cawi (90.+5)