FSV OPTIK RATHENOW

Brandenburgischer Landespokalsieger 2013, 2014. Oberligameister 2015, 2018

OBERLIGA

ÜBERRASCHUNGSSIEG IN CHARLOTTENBURG

Optik gewinnt das Nachholspiel beim CFC Hertha nach einem Kabuya-Treffer (84.) mit 1:0.

Über zwei Jahre lang war der FSV Optik ohne Auswärtssieg. Jetzt gelang innerhalb von zwei Monaten schon der dritte Dreier auf fremdem Geläuf. Das 0:1 beim favorisierten Charlottenburger FC Hertha 06 war nicht einmal unverdient.

"Keiner verletzt", so die Aussage von Physio Alex nach dem Schlusspfiff. Wirklich? Simeon Hawwary sollte vorsichtshalber mal die Schulter checken lassen. Auf selbige klopfte nämlich jeder, egal ob Spieler, Trainer, Betreuer oder Fan, beglückwünschte den jungen Keeper so zu seiner bislang besten Leistung im Rathenower Dress.

Unfassbar, wie Simeon in der 90. Minute einen Flugkopfball aus dem Torwinkel kratzte und so den Sieg sicherte. Den Absender dieser Chance müssen wir leider schuldig bleiben. Das ist dann auch der einzige Punkt, der kritisch angesprochen werden muss.

Der Platz viel besser bespielbar als er in Erinnerung war, eine im Gegensatz zu früher wesentlich vergrößerte Gästekabine, überaus freundliche und hilfsbereite Gastgeber, ein herzliches Wiedersehen mit Emmo und Süle - aber dazu ein "Flutlicht", dass nicht einmal für Trainingseinheiten ausreichend ist.

Um nicht falsch verstanden zu werden, die Kritik richtet sich keineswegs an den CFC, die Charlottenburger können ja nichts dafür. Aber der Begriff "Sportstadt Berlin" sollte in der Hauptstadt bestenfalls im Kabarett verwendet werden.

Zurück zum Wesentlichen. Wer bei einem Spitzenteam gewinnen will, braucht auch ein Quentchen Glück. Das hatte der FSV nach genau einer Minute. Da krachte ein Freistoß von Ali Ayvaz an den Pfosten. Es war der erste Aufreger in einer vogelwilden Anfangsphase.

Hertha 06 machte ganz viel Druck, vergaß aber die Absicherung nach hinten. Mit einem Pass hebelte Shpetim Xhaka die Abwehr aus, Manuel Härtel lief ganz frei durch und schoss dann leider über das Tor. Ein Volleyschuss von Nico Donner drehte sich knapp am Tor vorbei, dann der zweite Konter. Diesmal tauchte Shai Neal alleine vor Ruben Aulig auf, kam aber nicht am Torhüter vorbei. Das alles in den ersten 20 Minuten und bei Tageslicht.

Mit zunehmender Dunkelheit beruhigte sich das Geschehen auf dem Kunstrasen. Optik lief den Gegner jetzt früher und vor allem energischer an. Einzig Orhan Yildirim vermochte die konzentrierte Rathenower Defensive ab und an zu ärgern. Meist ärgerte er jedoch sich selbst und zwar über seine Mitspieler, die kaum noch gefährliches zu Stande brachten. Und wenn, dann hielt Simeon Hawwary vor und nach der Pause einfach alles.

In der zweiten Hälfte ging es noch etwa 15 Minuten rauf und runter. Dann beschlich wohl nicht nur die kleine, aber lautstarke Fangruppe des FSV das Gefühl, dass hier mehr als nur ein 0:0 drin ist. Denn Optik hatte mehr zum Zusetzen.

Schon beim Schuss von Przemyslaw Tobola nach einer Ecke lag die Rathenower Führung in der Luft. Blieb Aulig mit starkem Reflex hier noch Sieger, war er in der 84 Minute chancenlos. Benjamin Wilcke setzte sich über links durch. Seine Eingabe erwischte Justin Kabuya, der per Direktschuss zum 0:1 traf.

In Gefahr geriet der Sieg lediglich noch in der oben beschriebenen Szene. Drei Minuten gab es zusätzlich, in denen konnten die Gäste, sinnbildlich für die Partie, den Favoriten komplett vom eigenen Tor fernhalten.

Ingo Kahlisch: "Ich glaube, wir sind auf dem richtigen Weg. Die Mannschaft hat begriffen, wie wir spielen wollen. Ein ordentliches Spiel - ein verdienter Sieg. Samstag geht`s weiter, jetzt müssen sich in Rathenow alle zusammenreißen, damit es auch in den nächsten Jahren weitergeht."

Bilder vom Spiel

Optik: Hawwary - Lukanov, Langner, Oba-Elle, Tobola - Xhaka, Leroy - Neal (58. Kabuya/G), Gündogdu (G / 62. Rodriguez), Akinsete (46. Wilcke/G) - Härtel (76. Nafilo)

Tor: 0:1 Justin Kabuya (84.)