DIE ANFANGSPHASE WIEDER VERSCHLAFEN
Nach zuletzt vier Spielen ohne Niederlage verliert der FSV Optik gegen Tasmania Berlin völlig unnötig mit 0:1.

Erstes Heimspiel im neuen Jahr, Flutlicht, selbstverständlich Regen - es herrschte eine erwartungsvolle Atmosphäre am Vogelgesang. Die wurde ganz schnell gedämpft. Gegen die runderneuerten Tasmanen, sieben der neun Winterzugänge standen auf dem Platz, verschlief Rathenow die Anfangsphase komplett.
Gleich der erste ernsthafte Angriff brachte das 0:1. Erst konnte Enes Yasin Aykol über Optiks rechte Abwehrseite ungehindert durchlaufen und flanken, dann bekam man im Strafraum den Ball zweimal nicht geklärt. Neil-Nigel Bier bedankte sich mit einem Abstauber zur frühen Führung.
Gegen eine doch ziemlich geschockte Heimelf verpassten Otis Stefan Breustedt, Lirim Mema und Serhat Polat mehrere gute Gelegenheiten, das Ergebnis auszubauen. Auf der Gegenseite war bis dahin nur ein Freistoß von Jerome Leroy zu notieren, den Maxim Hertel parierte.
Nach etwa einer halben Stunde stabilisierten sich die Gastgeber. Und sofort zeigte sich, dass auch die Hauptstädter in der Defensive verwundbar sind. Beim ersten Mal eher zufällig: Ein abgefälschter Schuss fiel Alexios Rodriguez vor die Füße. Beim zweiten Mal so gewollt: Steilpass von Jerome über die hoch stehende Abwehrkette auf den aus der eigenen Hälfte startenden Shai Neal. In beiden Situationen blieb Tasmanias Keeper Sieger.
In der Pause stellte Ingo Kahlisch sein Team um. Isaac Akinsete übernahm den rechten Platz in der Viererkette, Vladislav Lukanov rückte nach vorne. Das zeigte Wirkung, Rathenow war jetzt überlegen. Erneut konnte sich Maxim Hertel auszeichnen und blockte alle Versuche ab.
Allerdings waren wirklich hundertprozentige Chancen nicht zu verzeichnen. Weder beim wie wild stürmenden FSV, noch bei den konternden Tasmanen. Zu viele Bälle gingen auf beiden Seiten zu leicht verloren. Bis in die fünfminütige Nachspielzeit versuchte Optik alles, dann pfiff der souveräne Schiedsrichter Hendrik Miekautsch ab.
Ingo Kahlisch: “Das war eine unnötige Niederlage, bei der wir ganz schlecht ins Spiel gekommen sind. Die Jungs müssen begreifen, dass es gegen richtige Männermannschaften mit klein-klein nicht geht. Wir haben Tasmania beobachtet und wussten, dass die Kette sehr hoch steht. Die ganze Woche haben wir Diagonalpässe geübt, das aber heute auf dem Platz nicht umgesetzt. Dennoch hatten wir ja Chancen. Klar, nach hinten raus wurde es dann immer schwieriger. Jetzt sind natürlich alle bitter enttäuscht. Was ihr aber trotzdem schreiben könnt, ich habe heute eine sehr gute Leistung des Schiedsrichtertrios gesehen.”
Damir Bektic: Wir haben das Spiel in den ersten zehn Minuten entschieden. Es war ein gutes Tor. Das macht ja alles ein bisschen Sinn, dass euer Verteidiger da unter dem Ball durchspringt, haben wir durch unsere Positionswechsel ein Stück weit erzwungen. Dann können wir das zweite Tor machen, machen es aber nicht. Umgekehrt kommt Optik über Standards. Da kann das 1:1 fallen, aber genau deshalb haben wir ja einen Torwart. In der zweiten Halbzeit hatte Rathenow eine gute Phase, wo uns wieder zweimal der Torwart rettet. Aber wie gesagt, dafür ist er da. Anschließend war es für mich, was Großchancen angeht, ein ruhiges Spiel. Insgesamt - ich bin einfach froh, dass wir gewonnen haben, weil jeder weiß, Freitagabend bei Optik macht nicht so viel Spaß."
RATHENOW: Hawwary - Lukanov, Langner, Oba-Elle (G), Tobola - Xhaka, Leroy - Amangoua (G/82. Rezouani), Rodriguez (57. Kabuya), Vicente (46. Akinsete) - Neal
TASMANIA: Hertel - Rocktäschel, Steinhauer, Zingu, Aykol (G/55. Opfermann Arcones/G) - Bier (G/81. Storm), Mema, Schulz, Polat (86, Yesilli) - Breustedt, Gevorgyan (61. Kaiser)
TOR: 0:1 Bier (5.)