FSV OPTIK RATHENOW

Brandenburgischer Landespokalsieger 2013, 2014. Oberligameister 2015, 2018

REGIONALLIGA

DER FAVORIT SETZT SICH VERDIENT DURCH

Gegen starke Altglienicker agiert Optik in der Defensive unglücklich und unterliegt am Ende mit 2:4.

Thilo Gildenberg im Zweikampf mit Altglienickes Christian Derflinger.

"Wir werden nicht reihenweise Spitzenteams abschießen." Ingo Kahlisch blieb nach dem 2:4 seiner Jungs gegen die VSG Altglienicke gelassen. Gegen eine Berliner Elf, die mindestens 45 Minuten lang absoluten Spitzenfußball zelebrierte, hielt der FSV mit und ackerte selbst bei aussichtslosem Spielstand bis zum Schluss.

Dreieinhalb Monate lang saß Jerome Leroy als Dopingbeauftragter auf der Bank - am Samstag, seinem 32. Geburtstag, endlich wieder als Spieler. Auch der andere Jubilar, Johannes Pistol, blieb zunächst draußen. Gegenüber dem BAK-Spiel hatte Ingo Kahlisch nur einmal gewechselt, Lloyd-Addo Kuffour bekam den Vorzug vor Ali Gündogdu.

Altglienicke begann so dominant wie wohl noch kein Team in dieser Saison. Als Felix Brügmann, stark freikombiniert, nach einer knappen halben Stunde das 0:1 erzielte, war das für die Gäste bereits die fünfte große Gelegenheit. Zweimal schoss man knapp vorbei, einmal reagierte Lucas Hiemann super, einmal rettete Robin Techie-Menson auf der Linie.

"In der ersten Hälfte waren wir sehr gut, haben so gespielt, wie wir uns das vorgenommen hatten, waren souverän und druckvoll." Karsten Heine lobte seine Mannschaft zu Recht. Die hätte gut und gerne höher führen können, hatte dann allerdings eine knifflige Szene zu überstehen.

Marc Langner, der kurz nach dem Gegentor am starken Julian Knoll gescheitert war, traf in der 36. Minute im Anschluss an einen Eckball den Innenpfosten. Von dort drehte sich das Leder - ja, wohin? Auf der VIP-Tribüne war man sich einig, hinter die Linie. Der Assistent ließ weiterspielen und Marc selbst meinte hinterher: "Ich glaube nicht, dass der schon drin war."

Es war die einzige umstrittene Entscheidung in einer Partie, in der Schiedsrichter Matthias Lämmchen nicht eine einzige Karte ziehen musste. Statt des Ausgleichs fielen noch vor der Pause zwei weitere Gegentore. Und einer war dabei extrem unglücklich. Glodi Zingu schoss Johannes Manske beim 0:2 an und rutschte kurz danach aus, ermöglichte dem VSG-Stürmer so den ungehinderten Torabschluss zum 0:3.

Positiv wie der kleine, aber wieder lautstarke Fanblock, blieben Rathenows Spieler. Der Wille, der Kampfgeist, beides blieb ungebrochen. Niemand der 16 eingesetzten Akteuere gab zu irgendeinem Zeitpunkt auf. Zehn Minuten nach Wiederbeginn gab es nochmal eine Schrecksekunde. Lucas Hiemann klärte einen Berliner Konter außerhalb des Strafraums per Kopf, Christian Skoda setzte den Ball anschließend deutlich am leeren Tor vorbei.

Doch nach und nach biss sich Optik immer besser rein. Ein Versuch von Johannes Pistol kam zu sehr auf den Keeper. Der zeigte dann beim Kopfball von Lucas Will eine Riesenparade (70.). 120 Sekunden später fiel das 1:3. Vassilios Polichronakis machte es sinnbildlich für die ganze Mannschaft. Nach einer Ecke kämpfte und stocherte er solange, bis das Spielgerät schließlich im Netz lag.

Als der FSV in der Schlussphase nochmals alles probierte, erzielten die Gäste das 1:4. Und wieder hatte Unglücksrabe Glodi Zingu eine Aktie daran. Sein missglückter Abwehrversuch landete bei Rene Pütt, der genau ins linke untere Eck traf.

Dass nur wenige Zuschauer so richtig Frust schoben, eher traurig, als enttäuscht heimgingen, lag auch an Optiks Reaktion. Denn immer noch wurde gerannt und gekämpft. Genau so kam auch Lucas Will an Philipp Zeiger vorbei, der den Optikstürmer dann im Strafraum von den Beinen holte. Den Strafstoß verwandelte Abdi Dzafo sicher zum und sprintete mit dem Ball zur Mittellinie. Aber eine klare Chance ergab sich in den beiden Nachspielminuten nicht mehr, so dass es beim 2:4 blieb.


Ingo Kahlisch: "Meine Enttäuschung hält sich in Grenzen. In der ersten Hälfte war die VSG sehr gut, da hat man schon Unterschiede gesehen. Kompliment an meine Mannschaft, die bis zum Schluss gerannt ist. Heute war der Gegner einfach eine Nummer zu groß. Und eines noch: Glodi ist nicht nur ein wichtiger Spieler für uns, sondern auch ein toller Mensch. Er wird wieder aufstehen!"


Bilder vom Spiel

RATHENOW: Hiemann - Polichronakis, Langner, Zingu, Techie-Menson - Gröger (81. Gündogdu), Gildenberg (81. Dzafo) - Muiomo (46. Pistol), Sejdovic (46. Köhler), Kuffour (81. Gustavus) - Will

ALTGLIENICKE: Knoll - Belegu (87. Lemke), Zeiger, Häußler - Inaler - Derflinger, Skoda, Hüther (74. Pütt), Brehmer (87. Sander) - J. Manske (74. Yildirim), Brügmann (74. Breitkreuz)

TORE:
0:1 Felix Brügmann (27.)
0:2 Johannes Manske (40.)
0:3 Johannes Manske (45.)
1:3 Vassilios Polichronakis (72.)
1:4 RenePütt (87.)
2:4 Abdi Dzafo (90./Foulelfmeter)