FSV OPTIK RATHENOW

Brandenburgischer Landespokalsieger 2013, 2014. Oberligameister 2015, 2018

REGIONALLIGA

DERBE ENTTÄUSCHUNG GEGEN HALBERSTADT

Nach einer 1:4-Niederlage gegen Germania Halberstadt gibt es für Optik kaum noch Hoffnung auf den Klassenerhalt.

"Jetzt ist der Drops gelutscht!" Mario Schmeling sprach nach dem 1:4 gegen Halberstadt das aus, was wohl jeder im Stadion dachte. Nach der elften Heimniederlage der Saison wird der FSV Optik den letzten Tabellenplatz nicht mehr verlassen können. In der zweiten Halbzeit musste Optiks Interimcoach feststellen: "Es fehlen uns, man muss es so deutlich sagen, einfach auch die Mittel."

Pünktlich mit dem Anpfiff des guten Schiedsrichters Stefan Herde aus Dresden setzte am Vogelgesang Regen ein. Also wären Schüsse aus allen Lagen ein probates Mittel gewesen, Torgefahr heraufzubeschwören. Dazu kam es allerdings kaum. Beide Abwehrreihen ließen so gut wie nichts zu.

Jan Nagel für die Gäste über das Tor, Benjamin Wilcke genau auf dessen Bruder Pascal Nagel, den Keeper des VfB. Das war eigentlich alles, was es aus der ersten Halbzeit zu notieren gab. Vielleicht noch erwähnenswert die sehr rustikale Spielweise der Männer aus dem Vorharz. Das brachte ihnen zwar fünfmal Gelb, hielt aber den FSV weitgehend fern aus der gefährlichen Zone.

Nach der Pause geschah Unerklärliches. Ausgerechnet die Erfahrenen in Optiks Defensivabteilung patzten eklatant. Erst berechnete Damir Coric eine Eingabe falsch, kurz darauf fiel Mario Delvalle am Strafraum über den Ball. Und als Sebastian Huke gleich in der nächsten Aktion mit seinem Anschlusstor nach feinem Solo neue Hoffnungen weckte, machte Leon Hellwig dies wiederum nur fünf Minuten später zunichte, als er völlig unnötig das Leder vertändelte.

Anerkennenswert war der Kampfgeist der Rathenower. Der eingewechselte Onur Uslucan machte ordentlich Betrieb. Wer weiß, wie es gelaufen wäre, hätte Benny Wilcke 20 Minuten vor Schluss nach Onurs herrlichem Flankenlauf freistehend in, statt über das Tor geschossen. So sicherten die Gäste das Ergebnis geschickt ab. Dass Florian Büchler in der Nachspielzeit nach einem Konter noch das 1:4 erzielte, hatte lediglich statistischen Wert.

Nun heißt es, die Köpfe möglichst schnell wieder frei zu kriegen. Zwei Punktspiele gibt es noch, in denen sich der FSV zumindest mit Anstand verabschieden sollte. Und dann kommt ja noch das Pokalfinale... (mothes)

Achim Hollerieth: "Zunächst einmal ist es mir ein Anliegen, Ingo Kahlisch gute Besserung zu wünschen. Das Spiel war etwas zerfahren, wir haben aber kaum Torchancen zugelassen. Zur Halbzeitpause habe ich meinen Männern gesagt, dass das so nicht reicht, dass wir mehr Siegeswillen brauchen und schneller in die Spitze spielen müssen. Das war ein wichtiger Sieg für uns. Wir sind sehr glücklich, unabhängig davon, ob das jetzt schon gereicht hat oder nicht. Wir haben die Devise, nicht auf die anderen Mannschaften zu schauen, sondern nur auf uns."

Mario Schmeling: "Uns war vorher klar, dass wir hier keinen Gegner vom Platz fegen werden. Letztendlich kann man aber mit den Fehlern, die wir in der zweiten Halbzeit gemacht haben, kein Spiel gewinnen. Das erste Tor war ja vielleicht noch gut herausgespielt, wobei wir auch da komplett falsch gestanden haben. Aber über das zweite und dritte Tor lache ich mich ja tot. Es hätte nur noch gefehlt, dass wir uns den Ball selbst ins Tor schießen. Wenn schon die erfahrenen Spieler versagen, kann man einfach kein Spiel gewinnen. Was man den Jungs nicht vorwerfen kann, ist, es nicht versucht zu haben. Aber es fehlen uns, man muss es so deutlich sagen, einfach auch die Mittel. Wir wollten die Hoffnung weiter am Glimmern halten, aber das ist uns nach dieser katastrophalen Leistung nicht gelungen. Jetzt ist der Drops gelutscht. Trotzdem haben wir mit dem Pokalfinale natürlich noch ein großes Spiel vor der Brust. Dafür werden das Spiel heute analysieren und uns entsprechend vorbereiten."

Tore:
0:1 Büchler (50.)
0:2 Nagel J. (56.)
1:2 Huke (57.)
1:3 Worbs (60.)
1:4 Büchler (90.+2)

Rathenow: Begzadic - Bahr (G), Coric, Delvalle, Cetin - Hellwig (62. Uslucan), Leroy - Wilcke, Ismaili (75. Cankaya), Huke - Kapan (75. Grüneberg)

Halberstadt: Nagel P. - Schütze (G), Labisch (G), Stojanovic-Fredin (G/90.+1 Baldes), Steinhauer (G) - Wersig, Georgi, Nagel J. (G/89. Köhler), Seitz - Büchler, Gottschick (46. Worbs)