FSV OPTIK RATHENOW

Brandenburgischer Landespokalsieger 2013, 2014. Oberligameister 2015, 2018

REGIONALLIGA

OPTIK ENTTÄUSCHT AUF GANZER LINIE

Nach einer 1:3-Niederlage gegen den VFC Plauen bleibt der FSV im Tabellenkeller.

"Riesig enttäuscht über die Art und Weise" sei er, bekannte Ingo Kahlisch nach dem 1:3 gegen Plauen. Das dürften die meisten der gut 350 Zuschauer genauso gesehen haben. Leider muss man es so eindeutig formulieren: Nicht alle der 14 eingesetzten Akteure haben den Begriff Abstiegskampf wörtlich genommen.

In der ersten halben Stunde sah es nicht nach einer erneuten Heimniederlage aus. Im Gegenteil, der Ball rollte ordentlich und auch mit Tempo durch die eigenen Reihen. Ein Kopfball von Jack Schubert, bei dem Marcel Subke sicher zupackte - das war die ganze Offensivausbeute der Vogtländer bis zur 30. Minute.

Beim FSV versuchten es Sebastian Huke, Jakob Regulski und Daniel Ujazdowski. Doch schon hier zeigte sich, dass die Durchschlagskraft zu gering war. Fast alle Zweikämpfe gewannen die Gäste. In der Luft sowieso, die Jungs der Plauener Defensive hatten allesamt Gardemaß. Am Boden zeigten Marcel Bahr und Damir Coric eine ordentliche Leistung.

In der Schlussphase der ersten Hälfte kam wie schon in Neustrelitz das derzeitige Manko der Rathenower deutlich zum Ausdruck - die Anfälligkeit bei Standards. Nach dem ersten Eckball bewahrte Marcel Subke sein Team mit einem tollen Reflex gegen Sascha Thönelt noch vor einem Rückstand. Kurz darauf war Benjamin Girth nach einem langgezogenen Freistoß per Kopf erfolgreich. Fast mit dem Pausenpfiff gab es, wieder nach einer Ecke, den ersten von drei (!) Lattentreffern des VFC.

Gleich nach dem Wechsel wieder Latte, diesmal war Filip Sajbidor der Absender. Dann raffte sich Optik auf. Eine Ecke von Süleyman Kapan legte sich Sebastian Huke mehr oder weniger selbst noch einmal vor, um das Leder im zweiten Versuch über die Linie zu stochern. Das 1:1 hielt nicht einmal 60 Sekunden. Dann köpfte wieder Girth an die Lattenunterkante, von wo aus der Ball die Torlinie überschritt. Ausgangspunkt war,na klar, erneut eine Ecke.

Das war dann wohl so etwas wie der psychologische K.o. In der Folge misslangen den Gastgebern selbst die einfachsten Sachen. Hinten rannte man sich mehrmals gegenseitig um, vorn wurde das Leder dem schnellen Shelby Printemps immer wieder auf den Fuß, statt in den Lauf gespielt und, und, und.

Als wäre das alles nicht schon schlimm genug, verletzte sich Jerome Leroy bei einem Zweikampf auch noch am Knöchel und droht die nächsten Spiele auszufallen. Als sich gegen Ende der Partie das Geschehen endlich wieder in Richtung gegenerisches Tor verlagerte, setzte Andreas Knoll mit einem Konter zum 1:3 den Schlusspunkt. (Detlev Nießner)

Michael Hiemisch: "In den ersten fünfzehn Minuten war meine Mannschaft noch im Bus, da haben wir geschlafen. Danach haben wir das Spiel in den Griff bekommen, wussten aber noch nicht, wie wir Rathenow knacken können. Deswegen lief es hauptsächlich über Standards, was ja letztendlich auch zum Tor geführt hat. In der zweiten Halbzeit haben die Rathenower in der Phase, wo sie alles probiert haben, auch das Tor erzielt. Es war gut, dass wir gleich danach wieder in Führung gehen konnten, weil sie gerade dabei waren dran zu riechen, dass gegen uns mehr möglich sein könnte. Es war ein Kampfspiel, fußballerisch können wir sicherlich mehr leisten, aber für uns zählen die Punkte."

Ingo Kahlisch: "Ich bin heute maßlos enttäuscht. Die ersten 20 Minuten gingen noch, aber alles was danach kam, war mir zu wenig. Zu wenig Aufbegehren, zu wenig Laufbereitschaften von einigen Spielern. Es war ein verdienter Sieg für Plauen. Die Enttäuschung über die Art und Weise, wie wir hier aufgetreten sind, ist bei mir riesengroß. Mit der Leistung aus der zweiten Halbzeit haben wir in dieser Liga nichts zu suchen."

Rathenow: Subke - Bahr, Coric(G), Delvalle, Wilcke - Regulski (46. Owczarek), Leroy (78.Grüneberg) - Ujazdowski (46. Printemps), Cankaya, Kapan(G) - Huke

Plauen: Ebersbach - Wagner, Wolf, Thönelt, Lietz - Rupf - Landgraf, Schindler (81. Wild), Schubert, Sajbidor (67. Knoll) - Girth (89. Mierendorf)

Tore:
0:1 Girth (38.)
1:1 Huke (52.)
1:2 Girth (53.)
1:3 Knoll (87.)