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OBERLIGA

ENDLICH ZUHAUSE GEPUNKTET

In einem zerfahrenen Spiel erkämpft Optik gegen spielerisch bessere Spartaner ein 2:2.

Jerome Leroy mit der Zerreißprobe bei seinem Ex-Kollegen Gojko Karupovic.

Auf drei Positionen hatte Ingo Kahlisch seine Startelf umgebaut. Das brachte erst mal nichts, zu Beginn wirkte Rathenow regelrecht ängstlich. Zwar musste Melvin Williams schon nach 34 Sekunden einen Kopfball von Jamal Rogero halten, mehr kam dann aber nicht. Im Gegenteil, Ballverluste, Unkonzentriertheiten und verlorene Zweikämpfe brachten die Berliner schnell in Front. Kopfball Dominic Schmüser, Simeon Hawwary hält, Pass von Etienne Nikol auf Marko Trojanovic, der völlig frei verzieht - das 0:1 lag förmlich in der Luft.

Nach einer Viertelstunde war es soweit. Simeon Hawwary parierte den Schuss von Nikolas Meyer, konnte das Leder aber nicht festhalten, Dominic Schmüser staubte ab. Positiv erwähnenswert: Diesmal fiel Optik nicht auseinander. Spielerisch ist man noch längst nicht da, wo es mal hingehen soll, doch endlich wurde gerackert. Und wenn dann doch mal ein technisches Kabinettstück zu sehen war, wurde es sofort gefährlich.

Zweimal stand dabei das Schiedsrichtergespann im Mittelpunkt. Um es vorweg zu nehmen, da weder Sky noch DAZN mit haufenweise Kameraperspektiven vor Ort waren, lassen sich beide Szenen ohnehin nicht aufklären. Aber insgesamt darf man Referee Tim Haubenschild und seinen Assistenten eine gute, ruhige Spielleitung bescheinigen. Die sechs Verwarnungen in einer Partie, die vielmehr von Kampf und Spannung lebte, als von Eleganz und Übersteigern, waren völlig in Ordnung.

Zurück zu den Schlüsselszenen. In der 19. Minute ein Steckpass von Jamal Rogero auf Jonas Borkowski, der zum umjubelten Ausgleich traf? Nein, sofort war die Fahne oben, Abseits wurde entschieden. In der 29. Minute, zwischenzeitlich hatte Melvin Williams einen Freistoß von Jerome Leroy pariert und Jamal einen Kopfball hauchzart neben dem Tor platziert, die fast identische Situation. Steckpass Rogero, diesmal auf Leroy. Der Capitano blieb vor Williams cool und schoss zum 1:1 ein. Wütende Proteste auf der Lichtenberger Bank, nützte natürlich nichts, die Fahne blieb unten, der Treffer zählte.

Kurz darauf verletzte sich Jonas Borkowski ohne gegnerische Einwirkung am linken Fuß. Wie schlimm es ist, lässt sich momentan noch nicht sagen.



Als ob das nicht schon genug der schlechten Nachrichten wären, war der für Jonas eingewechselte Matt-Brahan Zie nach knapp einer Stunde maßgeblich am 1:2 beteiligt. Ins Stolpern gekommen, servierte er Joshua Lang den Ball praktisch auf dem Silbertablett. Der Schuss unter die Latte sah schön aus, war aber auch nicht mehr schwer.

Immerhin "revanchierte" sich Lang beim 2:2-Ausgleich. Das fiel just nach der Riesenchance, in der die Hauptstädter den Sack hätten zumachen können. Es war Joshua Lang, der sich rechts durchgesetzt hatte und das Spielgerät anschließend perfekt ins Strafraumzentrum beförderte. Nacheinander rutschten drei Spartaner am Ball vorbei.

Der direkte Gegenzug landete bei Keeper Williams, der, eventuell durch die Sonne geblendet, komplett unkontrolliert klärte. Lang, eigentlich am günstigstens stehend, schlug ein Luftloch, so konnte Jamal Rogero losziehen und zum 2:2 ins lange Eck schiessen. Große Freude bei den 200 Besuchern und etwa 60 Damen, die das Angebot des freien Eintritts nutzten.

Zum Ende hin wollte beide Teams drei Punkte. Nun zeichneten sich beide Torhüter aus. Simeon Hawwary zeigte sich beim verdeckten Schuss von Nikolas Meyer sicher. Dann die 90. Minute. Jamal Rogero hatte beim Konter die Option, den mitgelaufenen Marcito Vicente zu bedienen. Er versuchte es alleine und wurde beim Schuss unmittelbar an der Strafraumgrenze gefoult. Melvin Williams reagierte sowohl beim Freistoß von Jerome Leroy als auch beim Nachschuss von Yunus Solak stark. So blieb es beim 2:2.

Dragan Kostic: "Was soll ich dazu sagen? Wir kassieren hier Tore, die wir so nie kassieren dürfen. Das erste war klar Abseits, beim zweiten veranstalten wir Slapstick. Sehr ärgerlich, das waren zwei verschenkte Punkte."

Ingo Kahlisch: "Mit der ersten Viertelstunde war ich gar nicht zufrieden, da hat die Einstellung nicht gestimmt. Dann haben wir uns reingebissen. Nach hinten raus haben wir uns den Punkt mit einer top-kämpferischen Leistung verdient. Es ist trotzdem noch ein langer Weg, die Mannschaft muss zusammenwachsen."

RATHENOW: Hawwary – Lukanov (G), Gerlach, Reichenbach, Donner – Solak (G), Bateman (68. Zghal) – Borkowski (43. Zie), Leroy (G), Vicente – Rogero

SPARTA: Williams - Toktumur, L. Noack, M. Hadziavdic (G), Schmüser (G) - Lang (78. T. Hadziavdic), Sylla - Karupovic (86. Gampe), Trojanovic (G), Nikol (78. Rehbein) - Meyer (78. Polster)

TORE:
0:1 Schmüser (17.)
1:1 Leroy (29.)
1:2 Lang (59.)
2:2 Rogero (66.)