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OBERLIGA

WIEDER DEN BOCK NICHT UMGESTOSSEN

Trotz 0:2-Niederlage stimmt gegen Eintracht Mahlsdorf im Großen und Ganzen die Leistung.

Die erste unliebsame Überraschung gab es bereits bei der Ankunft. Auf dem gut gepflegten und sattgrünen Rasen der Sportstätte "Am Rosenhag" standen gar keine Tore. Ein kleines Schild verkündete "Rasenplatz gesperrt". Was es damit auf sich hat, wird am Ende dieses Berichtes erläutert.

Gespielt wurde also auf Kunstrasen. Und das ohne jedes Abtasten. Nach zwei Minuten standen zwei Abschlüsse im Notizbuch. Erst Jerome Leroy (gehalten), dann Jason Rupp (knapp vorbei).

Das Tempo blieb im Anschluss hoch, meist aber standen beide Abwehrreihen sicher. Bis zur 19. Minute, als Simeon Hawwary gegen Niklas Thiel und Christopher-Lennon Skade eine Doppelchance vereitelte. Der an diesem grauen Samstag ganz starke Optik-Keeper war auch bei einem Kopfball aus dem Strafraumgewühl heraus und beim Alleingang von Kevin Stephan Sieger.

Diese krasse Feldüberlegenheit der Gastgeber war mit einem Schlag vorbei. Justin Kabuya spritzte in einen Fehlpass und lief ganz frei auf Torhüter Paul Büchel zu. Statt abzuschließen, wollte Justin am Torwart vorbeidribbeln, den Schuss aus spitzem Winkel konnte die zurückgeeilte Abwehr noch von der Linie schlagen. Somit war die hundertprozentige Gelegenheit vergeben, aber der FSV blieb nun am Drücker.

Der Versuch von Shai Neal war deutlich zu hoch angesetzt, ehe Justin Kabuya bei der letzten Aktion der ersten Halbzeit einfach Pech hatte. Nach einem schnell ausgeführten Freistoß mit ebenso schnellem Abschluss, landete das Leder an der Latte.

Nach dem Wechsel war es von Spielanteilen und Möglichkeiten recht ausgeglichen. Die wenigen Zuschauer, von den offiziell 45 waren zudem mindestens ein Drittel Rathenower Anhänger, bekamen zunächst einen Versuch von Shai Neal zu sehen. Diesmal gut platziert, aber auch mit guter Parade von Paul Büchel.

Die spektakulärste Flugeinlage lieferte nach 62 Minuten Simeon Hawwary, der einen zentral gegebenen 17-Meter-Freistoß von Jason Rupp um den Pfosten drehte. Jener Rupp stahl sich beim anschließenden Eckball davon. Aus dem Rückraum hechtete er in den Ball und schoss das 1:0.

So, wie er dabei seinen Bewacher Jerome Leroy wegschob, hätte sich Ingo Kahlisch auch seine Angreifer des öfteren gewünscht: "Da war das absolute Wollen zur Torerzielung zu sehen. Klar, mit ein bisschen Glück pfeift der Schieri das weg, das soll aber keine Ausrede sein. Der Herr Miekautsch hat ordentlich geleitet, er hat auf beiden Seiten gleich reagiert. Nur, dass uns diese absolute Torgeilheit zu oft fehlt."

Was in einigen Partien nach einem Rückstand bemängelt wurde, blieb diesmal aus. Optik fiel nicht auseinander. Die Bemühungen wurden intensiviert, auch konditionell schienen die Gäste mehr Reserven zu haben. Mahlsdorf holte sich in der Schlussviertelstunde noch zwei Gelbe für Zeitspiel ab, kam mit eigenen Gegenangriffen kaum durch.

Für Rathenow gab es durchaus Vielversprechendes. Justin Kabuyas scharfe Hereingabe aus vollem Lauf erreichte keinen Mitspieler. Bei der höchst unorthodoxen Faustabwehr von Paul Büchel gegen den Schuss von Kimby Januario setzten alle, die es mit dem FSV hielten, schon zum Jubeln an (88.) - doch der Ball trudelte noch am linken Pfosten vorbei. Mit der allerletzten Aktion erzielte Christoph Zorn nach einem Konter das 2:0, danach wurde gar nicht mehr angepfiffen.

Ingo Kahlisch: "Ich denke, das war eines unserer besten Auswärtsspiele, aber wir haben uns erneut nicht belohnt. Wir müssen jetzt endlich lernen, eine so ordentliche Leistung wie heute auch in Punkte umzusetzen. Dazu müssen aber auch Tore erzielt werden, das wird uns nur gelingen, wenn wir endlich mehr Abschlüsse wagen."

Und was war nun mit der Rasengeschichte? "Also zunächst, der Schiedsrichter hat sich davon überzeugt und uns auch bestätigt, dass der Rasenplatz absolut in Ordnung und bespielbar war. Das Problem ist das Bezirkssportamt, nicht Eintracht Mahlsdorf. Das will ich hier ausdrücklich betonen. Alle, ob Offizielle oder die Spieler der Gastgeber, waren ausgesprochen freundlich. Das Sportamt hat ein Schreiben verfasst, wonach der Rasenplatz vom 1. Oktober bis Ostern gesperrt ist. Erstens zweifen wir als FSV Optik an, dass eine solche Sperre ohne aktuelle Wetterprognose überhaupt zulässig ist. Und zweitens wurden entgegen dieser Anordnung sowohl am 1. Oktober (gegen Zehlendorf) als auch am 8. Oktober (gegen Tasmania) auf genau diesem Platz Oberligaspiele ausgetragen. Wir stehen diesbezüglich jetzt mit dem Staffelleiter in Verbindung."

Hinzufügen lässt sich noch, dass auch auf dem offiziellen Spielberichtsbogen "Am Rosenhag, Naturrasen" als Spielstätte eingetragen ist...

Bilder vom Spiel

Optik: Hawwary - Akinsete, Bateman, Reichenbach, Tobola - Xhaka (G / 82. Njie), Bayer (70. Zghal/G) - S. Neal (70. Bell Bell), Leroy, Kabuya - Beyazit (G / 70. Januario)

Tore:
1:0 Jason Rupp (63.)
2:0 Christoph Zorn (90.+3)