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OBERLIGA

VIEL AUFWAND, ABER KEIN ERTRAG

Optik agiert gegen Tennis Borussia Berlin glücklos und verliert am Ende mit 1:3.

Foto: Michel Grabowski

"Wir wollen das Spiel gewinnen", hieß es im Vorfeld von Rathenower Seite. Am Wollen hat es am Samstag nicht gelegen, gekämpft haben die Spieler des FSV Optik bis in die Nachspielzeit hinein.

Nein, an diesem Tag, so ehrlich sollte man wohl sein, war es Erfahrung, taktische Disziplin und ein Stück weit auch fußballerisches Können, das den Ausschlag für die Gäste gab. Nicht alles war schlecht, eine sehr angenehme Sache wird zum Schluß erwähnt werden.

Tim Oschmann, Tom Nattermann und Marvin Kleihs - drei erfahrene, höherklassig erprobte Akteure um und über 30 hatten die Gäste im Aufgebot. Die drei zogen das Spiel der Gäste auf sich, führten die auch bei TeBe reichlich vorhandenen Jungspunde. Insgesamt zählten 24 der 34 auf dem Spielberichtsbogen vermerkten Kicker noch zur U23-Fraktion.

Von Beginn an war Borussia in seinem ersten Saisonspiel außerhalb Berlins dominant. Meist ist es nur statistische Spielerei, doch diesmal spiegelten die am Ende 0:12 Ecken die Anteile schon angemessen wider.

In Führung ging dennoch der FSV. Shai Neal hatte das Leder gut mitgenommen, profitierte beim 1:0 aber auch ein wenig vom Ausrutscher des Ex-Rathenowers Salomao Nafilo.

Borussia verstärkte sofort den Druck, bis auf Tom Nattermanns zu hoch angesetzten Versuch (28.) war das aber nicht zwingend, obwohl jeder Standard einstudiert wirkte. Ärgerlich, dass die Gastgeber nicht nachlegen konnten, obwohl es mehrere Überzahl-Konter-Gelegenheiten gab. Nicht eine davon wurde konsequent zu Ende gespielt, da der Ball nie lange genug in den eigenen Reihen blieb.

Aus dem Berliner Stab wurde das nach der Partie treffend kommentiert: „Wir haben zwar in den ersten 30 Minuten nicht viele Zweikämpfe gewonnen, aber uns immer die zweiten Bälle geholt.“

Nach der Pause häuften sich bei Optik Abwehrfehler, begünstigt durch schlechtes Stellungsspiel. Dadurch wurde es dem Favoriten viel zu leicht gemacht, die Partie zu drehen. Beim 1:1 versenkte Konstantinos Grigoriadis einen zunächst abgewehrten Versuch per Nachschuss im Netz.

Routinier Tom Nattermann sagte Danke, als die FSV-Abwehr das Leder bei drei Versuchen nicht aus der Gefahrenzone bekam - 1:2.

Rathenow bäumte sich auf, eine richtig klare Möglichkeit ergab sich auch. Torhüter Henrik Albert hatte bei der Klärung eines Rückpasses die Hände zu Hilfe genommen. Das hieß indirekter Freistoß im Strafraum. Es war bezeichnend für das Verhältnis von Aufwand und Nutzen bei Optik, dass der Ball nicht einmal aufs Tor kam.

Trotzdem, gekämpft wurde, auch Dank guter Kondition, bis zum bitteren Ende. Bitter, da statt des Ausgleichs in der Nachspielzeit durch einen mit einem Heber abgeschlossenen Konter auch noch das 1:3 fiel.

Danach fluchtartiges Verlassen des Stadions? Nein, die Anhänger beider befreundeter Vereine, die bereits während der Partie des öfteren hin und her wechselten, saßen nach Spielende noch zusammen, fachsimpelten ohne Häme miteinander.

Als Optiks Spieler dann irgendwann Richtung Ausgang strebten, gab es noch Trost und Aufmunterung, statt Pfiffen oder Beschimpfungen. Eine schöne Geste, die Mut für die Zukunft macht...

Ingo Kahlisch: „Wir schaffen es einfach nicht, Leistungen konstant zu bringen, leider nicht einmal über 90 Minuten in einem Spiel. Und so haben wir nach der Halbzeit unnötig und doch verdient verloren. Das frisst mich bald auf. Jetzt stehen wir richtig unten drin. Gefreut hat mich heute ganz ehrlich das Verhalten unserer Zuschauer. So stelle ich mir Amateurfußball auf den Rängen vor.“

Bilder vom Spiel

RATHENOW: Hawwary - Akinsete, Bateman, Reichenbach, Tobola (64. Njie) – Xhaka, Bayer – Kabuya (70. Bell Bell/G), Leroy (70. Zghal), S. Neal - Januario (70. Beyazit)

TENNIS BORUSSIA: Albert – Cvjetinovic, Dewald (G), Oschmann, Nafilo – Kleihs, Liebich (83. Wach), Önal (46. Grigoriadis), Karabiyik (68. Reichstein) – Amamoo (68. Ramadan), Nattermann (90.+2 Donner)

TORE:
1:0 S. Neal (14.)
1:1 Grigoriadis (53.)
1:2 Nattermann (63.)
1:3 Grigoriadis (90.+3)