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OBERLIGA

HERBER RÜCKSCHLAG BEI HERTHA 06

Beim CFC Hertha enttäuscht Optik auf ganzer Linie und verliert deutlich mit 1:4.

"Das lasse ich mir so nicht bieten" (Ingo Kahlisch), "kollektives Versagen" (Sven Ahlendorf) - im Stab des FSV Optik war man nach der Partie sichtlich angefressen. Nach Ausreden musste gar nicht gesucht werden, Schuld an der 1:4-Niederlage hatte die Mannschaft selbst.

Keine Diskussion gab es über den Schiedsrichter. Das Trio um Michael Bernowitz war souverän. Der Rasenplatz an der Sömmeringstraße in Charlottenburg war holprig und noch vom Vortag nass. Aber doch nicht nur für die Gäste! Auch der CFC konnte dort kein gepflegtes Kurzpassspiel aufziehen, versuchte das aber auch gar nicht erst.

Lange Bälle nach vorn waren das Rezept. Dass das bereits in der Anfangsphase zu zwei Treffern führte hatte zwei Gründe. In Abwehr und Mittelfeld eroberten die Kicker von Hertha 06 das Leder ohne große Mühe, da der FSV überhaupt nicht in die Zweikämpfe kam, ja diese nicht einmal annahm. Fehler bei einer jungen Truppe sind unvermeidbar, fehlende Bereitschaft nicht.

Der zweite Grund war die totale Dominanz der Hauptstädter in der Luft. Es mag unglaublich klingen, aber gegen ein Team ohne 2-Meter-Hünen gewann Marouan Zghal in der 54. Minute das erste Kopfballduell für seine Farben!

Dem ersten Treffer, ein Kopfball des gewiss nicht riesigen Koreaners Bae, durften die nur 55 Besucher wenigstens noch eine hervorragende Vorarbeit attestieren. Ein scharf und platziert in Richtung langer Pfosten gezogener Freistoß, das sah schon schick aus. Das 2:0 war ein satter Direktschuss von Torjäger Pekdemir (8. Saisontreffer), aber so frei kommt Özer Ozan mit Sicherheit auch im Training nicht oft zum Abschluss.

Fünf Minuten vor der Pause schöpften die 20 Rathenower Anhänger neue Hoffnung. Nachdem zuvor nur ein Freistoß von Jerome Leroy einmal für Gefahr gesorgt hatte, erzielte Shai Neal im Nachsetzen den 2:1-Anschlusstreffer. Shpetim Xhaka hatte geflankt und stand kaum 60 Sekunden später gleich wieder im Mittelpunkt. Einen nur kurz abgewehrten Ball jagte Shpetim direkt auf den Kasten. Knapp vorbei, da wäre Ertugrul Aktas ohne Abwehrchance gewesen.

Doch die kurze Druckphase wurde mit dem 3:1 jäh gestoppt. Erneut war Jeongyeop Bae erfolgreich, erneut per Kopf und wieder nach einem Standard. Unfassbar, dass Optik in einer Halbzeit zweimal den selben Fehler beging. Neben den erfolgreichen Aktionen vergaben Pekdemir und Yuma Suyama noch weitere klare Gelegenheiten.

Jener Japaner Suyama sorgte mit dem 4:1 nach einer Stunde für die endgültige Entscheidung. Bitter für Optik, bitter für Simeon Hawwary, der in den zweiten 45 Minuten genau diesen einen Ball auf und ins Tor bekam. Besonders ärgerlich, dass just in diesem Moment drei Wechsler bereit standen, um eventuell noch etwas zu reißen.

In der Schlussphase sah es anders aus auf dem Platz. Verwaltete der CFC clever oder fehlte den Gastgebern nun ein wenig die Kraft? Drei ihrer vier Verwarnungen kassierten die Charlottenburger in den letzten zehn Minuten. Bei Direktschüssen von Jonas Borkowski (knapp drüber) und Kimby Januario (gehalten) lag durchaus ein weiteres Tor für den FSV in der Luft.

Es fiel nicht, und so blieb Ingo Kahlisch nur die Gratulation an seine Ex-Schützlinge Süleymam Kapan und Emre Turan zu einem "absolut verdienten Sieg". Über sein Team urteilte er: "Nach den zuletzt ordentlichen Leistungen war das heute ein herber Rückschlag. Wir waren nicht bereit, haben die Zweikämpfe nicht angenommen. Ich kann verlieren, aber nicht so. Das lasse ich mir in dieser Form nicht bieten, da ziehe ich jetzt durch."

Bilder vom Spiel

Optik: Hawwary - Njie, Bateman, Reichenbach (63. Bayer), Tobola - Xhaka, Zghal (61. Borkowski) - Bell Bell (61. Januario/G), Leroy (63. Akinsete), Kabuya (G) - S. Neal (61. Beyazit)

Tore:
1:0 Jeongyeop Bae (9.)
2:0 Özer Ozan Pekdemir (13.)
2:1 Shai Neal (40.)
3:1 Jeongyeop Bae (43.)
4:1 Yuma Suyama (61.)