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OBERLIGA

TOTALAUSFALL IN DER ERSTEN HALBZEIT

Nach einer grottenschlechten ersten Halbzeit verliert Optik auch gegen Anker Wismar mit 0:3.

Nach genau einer halben Stunde zeigte sich über dem Vogelgesang ein kräftiger, leuchtender Regenbogen. Daran zu glauben, dass an seinem Ende ein Topf mit Gold zu finden ist, war leichter, als den Rathenowern einen Sieg zuzutrauen. Und das, obwohl die Gastgeber da noch zu elft waren.

Nikita Bondarenko hatte bis zur 25. Minute gegen total enttäuschende FSV-Kicker zweimal getroffen. Jeweils nach dem selben Muster: Über außen leicht und locker an der Optik-Defensive vorbei, exakter Pass nach innen und der Stürmer hielt einfach nur den Fuß hin.

Bondarenko als den herausragenden Akteur der Norddeutschen zu bezeichnen, verbietet sich dennoch. Denn schon vor dem 0:1 lief er zweimal komplett alleine auf Simeon Hawwary zu, scheiterte jedoch am Optik-Keeper.

Auch der konnte nicht "Man of the Match" werden. In der 39. Minute klärte Hawwary weit vor dem Strafraum. Nach Ansicht von Schiedsrichter Julius Weiser war dabei die Hand mit im Spiel. Auch wenn die Presseaufnahmen eher das Gegenteil beweisen, in der Oberliga gibt es keinen Videobeweis und so blieb es bei glatt Rot für den Torhüter.

Tom Sebastian kam zu seinem Pflichtspieldebüt, Alexios Rodriguez war der Pechvogel, der für ihn weichen musste. Taktisch begründet, von der Doppelsechs trennt man sich bei Unterzahl am leichtesten. Von der Leistung her hätte es auch fast jeden anderen Akteur im roten Dress treffen können.

Offensivaktionen von Rathenow? Es gab so gut wie keine, da bei Balleroberung wieder und wieder die falsche Entscheidung getroffen wurde. Zwei Abschlüsse durch Justin Kabuya und Marouan Zghal gab es, vor große Probleme stellten sie Hajo-Michel Kurth nicht.

Nach dem Wechsel wurde auf Seiten der Gastgeber wenigstens gekämpft. Der eingewechselte Abdulkadir Beyazit scheiterte einmal an Kurth, ein technisch anspruchsvoller Fallrückzieher verfehlte das Tor knapp. Für die Gäste setzte Nikita Bondarenko den Ball an den Pfosten.

Und beinahe wäre es noch spannend geworden. Marouan Zghal tanzte in der 85. Minute drei Gegenspieler aus. Frei vor dem Torhüter und zum Schuss ansetzend, wurde er zu Fall gebracht. Die Pfeife von Schiri Weiser blieb jedoch zum Rathenower Entsetzen stumm.

Die Entscheidung passte letztlich zu dem gebrauchten Freitagabend. Mit dem Schlusspfiff gelang den Gästen durch Patrick Nehls noch das 0:3 - Optik`s Fehlstart war perfekt.

Ingo Kahlisch: "Die Enttäuschung beim Trainerteam ist riesengroß. Ich glaube, alle im Stadion hatten eine andere Erwartung. Die erste Halbzeit war ja grottenschlecht. Wir sind noch nicht mal hinter-, sondern nur nebenher gelaufen. Wir haben nicht zu viele Zweikämpfe verloren, sondern gar keine geführt. Das war definitiv nicht oberligawürdig. So kann man nicht spielen. Ganz ehrlich, sowas kotzt mich an. Das meine ich nicht nur für mich, sondern auch für die Zuschauer, für uns alle. Ja, wir haben in der zweiten Hälfte gezeigt, wenn wir bereit sind, dann können wir auch was. Aber es braucht hier niemand mehr etwas schönreden, nur weil wir nach der Pause gerannt sind und mehr Kraft hatten. Ein Spiel geht nun mal nicht nur 45 Minuten. Und zum Schiedsrichter möchte ich nichts sagen. Natürlich wurden wir in einigen Situationen deutlich benachteiligt, dass ändert doch aber nichts daran, dass Wismar hier klar verdient gewonnen hat."

Bilder vom Spiel

RATHENOW: Hawwary (39.R) - Tchienguin Touko, Njie, Xhaka, Bell Bell - Zghal, Rodriguez (40. Sebastian) - S. Neal (56. Akinsete), Borkowski (46. Reichenbach), Kabuya - Januario (56. Beyazit/G)

WISMAR: Kurth - Tille, Kodanek, Esdorf, Baaske (74. Bode) - Birkholz, Billep - Esteves Lima (90.+2 Jahnke), Hahnel (74. Nehls), Hurtig (66. Plawan) - Bondarenko (66. Grotkopp)

TORE:
0:1 Bondarenko (15.)
0:2 Bondarenko (25.)
0:3 Nehls (90.+1)