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FSV OPTIK RATHENOW

Brandenburgischer Landespokalsieger 2013, 2014. Oberligameister 2015, 2018

LANDESPOKAL

DA ISSSSSSSS DAS DIIIIING!!!

Optik ist Pokalsieger! Über 400 Rathenower Fans in Altlüdersdorf! Und welch ein Abschied für Scholle! Mit seiner letzten Aktion für den FSV macht er Optik im Elfmeterschießen zum Pokalsieger! Danke für acht tolle Jahre! Danke an alle, die gestern dabei waren und danke an alle, die den FSV Optik Rathenow in dieser Saison unterstützt haben!

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Optik ist Pokalsieger! Über 400 Rathenower Fans in Altlüdersdorf! Und welch ein Abschied für Scholle! Mit seiner letzten Aktion für den FSV macht er Optik im Elfmeterschießen zum Pokalsieger! Danke für acht tolle Jahre! Danke an alle, die gestern dabei waren und danke an alle, die den FSV Optik Rathenow in dieser Saison unterstützt haben!

Schöner kann ein Abschied nicht sein. Es war genau 21:15 Uhr in Altlüdersdorf. Zum zehnten, alles entscheidenden Elfmeter trat Patrik Scholz an. Mit seinem letzten Ballkontakt für Optik jagte er das Leder ins rechte Eck. Ende, aus, Rathenow Pokalsieger!!!

Es war einfach der Wahnsinn, was an diesem Tag abging. 150 eigene Zuschauer hatte Optik fest eingeplant, auf 250 hatten die Verantwortlichen insgeheim gehofft. Gekommen waren am Ende über 400! Das erste Mal Gänsehaut gab es schon 45 Minuten vor Spielbeginn. Als die FSV-Spieler den Rasen zum Warmmachen betraten, wurden sie von bereits weit über 100 rot-weißen Fans mit donnerndem Applaus empfangen. Bislang einmalig in der Geschichte des Vereins - zum eigentlichen Spielbeginn um 18:30 Uhr gab es die Durchsage: "Der Anpfiff verzögert sich um zehn Minuten. Grund ist der große Zuschauerandrang im Rathenower Block."

Vom Spiel selbst gibt es nicht viel zu berichten. Giftig, aggressiv, mit vielen Unterbrechungen und Nickligkeiten - Pokalkampf eben. Schiedsrichter Christopher Musick versuchte, die Partie so weit es ging, laufen zu lassen. Ob das in jedem Fall eine gute Entscheidung war, mag diskussionswürdig sein, entscheidende Fehler hat das Trio, das durch den eingesetzten vierten Offiziellen eigentlich ein Quartett war, jedenfalls nicht gemacht.

Und so schlecht, wie ihn Altlüdersdorfs Kapitän Özgür Özvatan machte, der in einem Interview meinte, dass seine Elf nur wegen der Schierileistung nicht nach 90 Minuten als Sieger vom Platz gegangen ist, war er beileibe nicht. Eine Torchance gab es in den ersten 45 Minuten, Moris Fikic war scheinbar schon an Torhüter Robert Schelenz vorbei, ehe dieser doch noch klären konnte.

Die zweite Hälfte der regulären Spielzeit war lebhafter, Gelegenheiten blieben aber Mangelware. Und wenn es sie gab, dann fast nur nach Standards. Schelenz parierte einmal stark bei Murat Turhans Freistoß. Die schönste Kombination des gesamten Finales über Turhan und Hakan Cankaya schloss letzterer mit einem Schuss ins lange Ecke ab, verfehlte aber denkbar knapp - der Ball touchierte den Pfosten. Wie aus dem Nichts ging der Gastgeber dann in Führung. Ibrahima Sory Cisse traf nach guter Vorarbeit von Steven Russow unhaltbar zum 1:0 ins Netz.

Für ein paar Sekunden herrschte Stille im Gästeblock. Dann ging die Anfeuerung weiter. Und zum Glück gelang der schnelle Ausgleich. Natürlich auch nach einem Standard. Süleyman Kapan zog einen Freistoß nach innen, Murat Turhan schraubte sich hoch und war per Kopf zum 1:1 erfolgreich. Weitere Freistöße blieben ungenutzt. Die des SVA endeten meist in den Handschuhen von Marcel Subke, die der Rathenower verfehlten das Ziel.

Aus der Verlängerung bleiben ein Kopfball von Cisse, den viele der 1132 Zuschauer schon im Tor gesehen hatten und die Auswechslung des von Krämpfen geplagten Süleyman Kapan in Erinnerung.

Dann gings zum Elfmeterschießen. Sechs Akteure hatten sich Ingo Kahlisch angeboten, Jerome Leroy zog dann freiwillig zurück. "Ich habe nur die Reihenfolge festgelegt", meinte der Trainer später. Die jeweils ersten Schützen vergaben, die zweiten trafen. Den Ball von Emre Demir hielt Marcel Subke fest. Als Hakan Cankaya anschließend traf, war Optik im Vorteil. Da sich aber niemand mehr eine Blöße gab, stand es nach neun von zehn Schützen 3:3. Dann kam Scholle...

Was sich nach seinem Treffer auf Rasen und Rängen abspielte, lässt sich schwer in Worte fassen. Die Bilder zeigen es auf beeindruckende Weise. Viele, auch ältere Fans schämten sich ihrer Tränen nicht. Es war der vielleicht größte Tag in der Geschichte des Rathenower Fußballs.

Das wurde schon auf der Rückfahrt deutlich. Ehemalige Spieler, beispielsweise Vincenzo Ferrera oder Alex Fritz riefen an, um zu gratulieren. Der Bus war noch nicht einmal bis nach Neuruppin gekommen, da gingen tatsächlich schon die ersten 25 Kartenbestellungen für den DFB-Pokal ein.

Kurz vor Mitternacht war man dann müde, aber glücklich, am Vogelgesang. Dort war für Mannschaft und Funktionsteam noch ein kleines Buffet vorbereitet. Spät in der Nacht, oder je nach Sichtweise früh am Morgen, verabschiedeten sich die Spieler in die Sommerpause. Am 2. Juli beginnt die Vorbereitung auf die nächste Regionalligasaison. Dann steht auch fest, auf wen Optik im DFB-Pokal trifft. Die Auslosung soll am nächsten Wochenende stattfinden (15./16. Juni) stattfinden.

(Detlev Nießner)

Bilder

Video

Tore:
1:0 Cisse (70.)
1:1 Turhan (75.)

Elfmeterschießen:
Ermel: vorbei - Coric: gehalten
Juckem: 1:0 - Turhan: 1:1
Demir: gehalten - Cankaya: 1:2
Penava: 2:2 - Tsiatouchas: 2:3
Özvatan: 3:3 - Scholz: 3:4

Altlüdersdorf: Schelenz - Russow, Yesilli, Ermel (G), Penava - Özvatan (G), Lentner (90. Deugoue Leugoue/G) - Demir, Marten (116. Juckem) - Cisse, Brechler (80. Atici)

Rathenow: Subke - Baldes, Coric (G), Scholz, Delvalle Silva - Hellwig (G/ 64. Tsiatouchas), Leroy (G)- Fikic (97. Pfefferkorn), Cankaya, Kapan (115. Owczarek)- Turhan

Zuschauer: 1.132