FSV OPTIK RATHENOW

Brandenburgischer Landespokalsieger 2013, 2014. Oberligameister 2015, 2018

REGIONALLIGA

GROTTENSCHLECHTE ERSTE HALBZEIT

Nach katastrophalen 45 Minuten berappelt sich Optik nach der Pause und gewinnt den Test bei Lok Stendal mit 3:1.

Fotos: Christoph Laak

"Ich wurde in der Halbzeit recht laut", äußerte sich Ingo Kahlisch nach dem 3:1-Testspielsieg seiner Mannschaft bei Lok Stendal. Das Ergebnis verdiente sich der FSV erst nach hinten raus: "Die erste Hälfte war grottenschlecht, wir hatten überhaupt keine Körperspannung", so Optiks Trainer.

Optik begann mit der selben Formation wie am Mittwoch. Vielleicht schon ein Fingerzeig hinsichtlich des Punktspielstarts? Diese Frage blieb offen. Schnell zu sehen war dagegen, dass hochmotivierte Gastgeber sofort das Kommando auf dem Platz übernahmen.

Eine Doppelchance für Denis Neumann und Tim Kolzenburg, ein wegen Abseits nicht gegebenes Kopfballtor und Kolzenburg freistehend vorbei - in der Anfangsviertelstunde hatten die Rathenower Glück, nicht in Rückstand zu geraten.

Der erste richtige Angriff brachte die Rathenower Führung. Ilja Sevcuks setzte sich auf der rechten Außenbahn durch und Süleyman Kapan war mit einem Aufsetzer erfolgreich. Lok schlug sofort zurück. Der Schlenzer zum 1:1 von Tim Kolzenburg ins äußerste Eck war zugegebenermaßen sehr schön. Aber die Entstehung! Nach einem Diagonalpass schalteten alle FSV-Akteure komplett ab, wähnten den Ball im Aus.

Ein Weckruf war das nicht, die Gäste fanden auch weiter nicht ins Spiel. Im Gegenteil, kurz vor der Pause musste Martin Gödecke eigentlich seine Farben in Führung bringen. Völlig frei zentral vor dem Tor setzte er seinen Kopfball über die Latte.

Die zweite Hälfte brachte ein anderes Bild. Vom Anstoß weg zog Gojko Karupovic los und schoss knapp vorbei. Allerdings waren zwei Mannschaftskollegen mitgelaufen, hier wäre ein Abspiel die bessere Variante gewesen.

Immerhin, der Wille war bei Optik jetzt deutlich zu spüren. Der Regionalligist erarbeitete und erspielte sich allmählich ein Übergewicht, war konditionell natürlich schon viel weiter. Das drückte sich dann auch im Ergebnis aus.

Einen Abpraller nahm Jerome Leroy volley und traf genau links unten zum 1:2 ins Tor. Wieder hätte postwendend der Ausgleich fallen können. Emre Turan unterlief im eigenen Strafraum ein Querschläger, den Martin Gödecke an den Pfosten ballerte. Im Gegenzug machte 'Emmo' seinen Lapsus wieder gut. Die Vorarbeit von Jerome Leroy netzte er zum 1:3 ein.

"Lauft nicht so hoch an, wir haben doch gar nicht die Kraft" rief Lok-Trainer Jörn Schulz seinen Jungs zu. Vergeblich, ein ums andere Mal spazierten die Rathenower nun durch die Lok-Defensive. Allein Caner Özcin lief dreimal allein auf Steffen Westphal zu, scheiterte aber jedes Mal. "Das hebt er sich für nächsten Samstag auf", rief einer der zahlreich mitgereisten Rathenower Zuschauer. Wenn es denn stimmt...

Einen guten Eindruck hinterließ auch der eingesetzte koreanische Testspieler namens Kim. Den Schlusspunkt setzte Gojko Karupovic, der in der 90. Minute an die Latte schoss.

Ingo Kahlisch war nur mit dem Ergebnis einverstanden: "Das war unsere schlechteste erste Halbzeit seit einem halben Jahr! So kann man keinen Fußball spielen, von der Einstellung nicht, vom Zweikampfverhalten nicht. Das habe ich in der Kabine auch deutlich angesprochen. Nachher haben wir es besser gemacht, aber mit immer noch viel Luft nach oben. Das war aktuell nicht regionalligatauglich."

Den letzten Test bestreitet der FSV Optik am Dienstag (nicht wie ursprünglich angegeben am Mittwoch) beim sächsisch-anhaltinischen Verbandsligisten FSV Barleben. Anstoß auf dem Sportplatz Angerstraße ist um 18:30 Uhr.

Optik:Hiemann - Langner (60.Techie-Menson J.), Bilbija (46. Aydogdu), Turan, Matur (46. Sakran) - Leroy, Hellwig - Adewumi (46. Karupovic), Kapan, Sevcuks (46. Kim) - Özcin

Tore:
0:1 Süleyman Kapan (19.)
1:1 Tim Kolzenburg (21.)
1:2 Jerome Leroy (68.)
1:3 (70.) Emre Turan