FSV OPTIK RATHENOW

Brandenburgischer Landespokalsieger 2013, 2014. Oberligameister 2015, 2018

LANDESPOKAL

MIT DUSEL INS HALBFINALE

Nach Traumstart und 0:2-Pausenführung gerät Optik in Senftenberg noch unter Druck und zieht glücklich mit 1:2 ins Halbfinale des Landespokals ein.

"Wir sind weiter dabei, darüber sind wir glücklich." Ingo Kahlisch gab das richtige Stichwort. Denn glücklich war er am Ende, der Sieg beim Landesligisten.

Die zahlreich angereisten Gäste-Anhänger unter den offiziell 178 Zuschauern schüttelten beim Blick auf den sich hervorragend präsentierenden Rasen der Elsterkampfbahn zwar erst mal den Kopf - der Platz war definitiv bespielbar - blieben aber dennoch optimistisch. Das verstärkte sich noch, als Murat Turhan im Anschluss an die erste Ecke per Kopf zum 0:1 erfolgreich war.

Danach wurde Brieske nun nicht gerade überrannt, aber mit der reiferen Spielanlage schien ein zweiter Treffer nur eine Frage der Zeit. Keeper Paul Ehrlich verhinderte gegen Turhan das 0:2, ehe die Gastgeber durch Philipp Jautze und Robert Rietschel selbst zu ersten Schüssen kamen, Bjarne Rogall damit aber keine Probleme bereiteten. Nach gut einer halben Stunde glaubten die meisten Fans an eine Vorentscheidung: Semir Duljevic mit einer Körpertäuschung am Gegner vorbei, exakt abgelegt auf Murat Turhan, der direkt weiter auf Dragan Erkic, welcher wiederum ebenfalls direkt zum 0:2 abschloss. Rathenows zweites Tor sah tatsächlich nach Zwei-Klassen-Unterschied aus.

Der kurz darauf folgende Wechsel brachte keinen Bruch. Benjamin Wilcke musste mit Verdacht auf Gehirnerschütterung raus, Arda Dülek wechselte auf links, Suguru Watanabe nahm bei seinem Pflichtspieldebut die rechte Abwehrseite ein. Um Missverständnissen vorzubeugen: Bennys Verletzung war eher unglücklich, trotz der Bedeutung des Spiels und der Spannung blieb es fair. Schiedsrichter Marcel Riemer war sehr großzügig, das allerdings auf beiden Seiten. Das war kein Problem, wirklich hässliche Fouls waren so gut wie nicht zu registrieren, die einzige Gelbe Karte des Spiels gab es auch noch wegen Meckerns. Kurz vor der Pause kam der Underdog zur ersten ganz klaren Chance. Kapitän Robert Rietschel kam nach einer Flanke im Strafraum zum Volleyschuss, verzog nur knapp.

Gleich nach dem Wechsel passierte, was Optik unbedingt verhindern wollte - ein schnelles Gegentor. Hans Leupold bediente Sturmspitze Patrick Wedekind, der aus der Drehung direkt abzog und traf. Das 1:2 machte Senftenberg natürlich noch mutiger. Nun rollte ein Angriff nach dem anderen auf das Tor von Bjarne Rogall zu. Der parierte einige Male gut, in anderen Situationen waren die Gastgeber zu ungestüm.

Natürlich ergaben sich Räume für Konter, aber fast ausschließlich auf einer Außenbahn. Links ging nämlich so gut wie nichts, Hans Leupold und Toni Malinski ließen gar nichts zu. Schwer war es auch, da Jerome Leroy einen gebrauchten Tag erwischte und mit seiner Auswechslung wohl eher erlöst denn bestraft wurde. Ganz zum Ende hin, Brieske hatte die Viererkette längst aufgelöst, war auch für Optik wieder ein Tor möglich. Semir Duljevic setzte sich zwar glänzend durch, versuchte es aus spitzem Winkel dann selbst, statt den mitgelaufenen Turhan zu bedienen.

Als dann endlich Schluss war, bedankte sich die Mannschaft artig für die Unterstützung, ehe Ingo Kahlisch die ganze Truppe noch einmal im Kreis um sich versammelte. Was er dort sagte, wurde nicht öffentlich gemacht, eine Lobrede war es wahrscheinlich nicht. Doch egal: Auch wenn Mitte der ersten Halbzeit mal ein paar ganz vereinzelte Schneeflocken den Weg ins Braunkohlerevier fanden, im Fußball werden im Gegensatz zum Skisprung keine Haltungsnoten vergeben. Die Tore zählen und somit ist der FSV Optik unter den letzten Vier.

Bilder vom Spiel

Ingo Kahlisch: "Wir sind weiter, darüber sind wir glücklich. In der ersten Halbzeit war noch halbwegs Ordnung drin, das ging. Aber als dann jeder spielte, was er wollte, ging es beinahe noch schief."

Brieske: Ehrlich - Leupold, Malinski (86. Bubner), Gennermann, Jautze - Heine, Rietschel (G) - Riedel, Natusch, Hornung (71. Hübner) - Wedekind

Optik: Rogall - Dülek, Langner, Turan, Wilcke (37. Watanabe) - Ucar, Kapan - Duljevic, Leroy (60. Lindau), Erkic - Turhan

Tore:
0:1 Murat Turhan (2.)
0:2 Dragan Erkic (33.)
1:2 Patrick Wedekind (47.)

Die weiteren Ergebnisse:
Brandenburger SC Süd 05 - FC Energie Cottbus 0:3
FC Strausberg - SV Altlüdersdorf 4:0
FSV Dynamo Eisenhüttenstadt - FSV Luckenwalde 1:6